Kurzportrait
Weitere Informationen sowie einen vollständigen Lebenslauf finden Sie hier: www.leandrabias.com
Ich bin im Oktober 2022 zum Institut für Politikwissenschaft gestossen. Ich bin zudem affiliierte Wissenschaftlerin am ZOiS - Zentrum für Osteuropa und internationale Studien. Ich forsche an der Schnittstelle zwischen Politikwissenschaft und Geschlechterforschung, zu Themen wie Autoritarismus, Anti-Gender-Politik, Aussenpolitik oder feministische Widerstände. Regional bin ich auf Russland und den Westbalkan spezialisiert.
Im Zentrum meiner Forschung steht die Frage: wie hängt Gender mit Prozessen der (De)Demokratisierung und politischer Gewalt zusammen und wie antworten feministische Akteur*innen und Politiken darauf?
Mein dreijähriges Postdoc Forschungsprojekt untersucht den Nutzen und die Entstehung des Narrativs der Verteidigung «traditioneller Werte», um die aggressive russische Aussenpolitik zu rechtfertigen. Zudem leite ich gemeinsam mit Prof. Michèle Amacker vom Interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung den Schweizer Teil eines Horizon-Europe-Verbundsprojekt zu «Feminism for a new age of democracy». Zusammen mit sieben Partnerinstitutionen werden wir über drei Jahre sechs Fallstudien untersuchen, darunter die Schweiz, um Handlungsempfehlungen zu formulieren, wie Menschen, die sich von der gegenwärtigen Gleichstellungspolitik nicht repräsentiert fühlen und rechtspopulistische Parteien wählen, als Mainstream Wählerschaft zurückgewonnen werden können.
Gemeinsam mit PRIMA fellow Dr.in Elizabeth Mesok habe ich ausserdem die Arbeitsgruppe Politikwissenschaft und Gender Studies mitgegründet. Sie hat zum Ziel, ein Netzwerk feministischer Wissenschaftler*innen aufzubauen und deren Arbeit sichtbarer zu machen. Wir nehmen laufend neue Mitglieder auf. Ich bin zudem Mitglied zweier neu gegründeter Forschungsnetzwerke: 1) Feminisms & Wars Community, gegründet vom Dreierbund der Schwedischen Verteidigungsuniversität, dem Finnischen Institut für Internationale Beziehungen und der Universität Island gefördert von Nordforsk (Grant 135988) sowie 2) Hub on Global Experiences of Gender in an Age of Care Crises and Transformations, gegründet von der Oxford School of Global and Area Studies und gefördert von der Universität Oxford.
Meine Dissertation in Vergleichender Politik habe ich im Herbst 2020 am Departement Politik und Internationalen Beziehungen an der Universität Oxford verteidigt. Anhand eines Vergleiches von Russland und Serbien analysierte ich, wie autoritäre Regime den Backlash gegen die «Gender-Ideologie» nutzen und dadurch den Spielraum für Feministinnen massiv reduzieren, auf nationaler und transnationaler Ebene. Die Schweizerischen Gesellschaft für Geschlechterforschung hat der Arbeit eine Ehrenauszeichnung verliehen. Vom Walter Benjamin Kolleg wurde ich ausserdem mit dem Preis Junge Wissenschaft 2022 ausgezeichnet.
Ich hatte bereits mehrere Gastaufenthalte u.a. am Institut für Philosophie und Soziale Theorie an der Universität Belgrad (2017), am Departement für Politikwissenschaft der Russischen Präsidentenakademie für Volkswirtschaft und öffentliche Verwaltung in St. Petersburg (2017), am Albert Hirschman Centre on Democracy am Genfer Graduate Institut (2018) sowie an der Universität Wien (2019).
Von 2020 bis 2022 war ich als Postdoc und Gender-Expertin bei swisspeace, einem assoziierten Institut der Universität Basel, tätig, wo ich mich auf angewandte Forschung und auf die «Agenda Frauen, Frieden, Sicherheit» der UNO spezialisierte.