Die Lebensmittelindustrie trägt wesentlich zu den globalen sozialen und ökologischen Problemen bei. Insbesondere die Massenproduktion und der Konsum von Fleisch bedrohen die Nachhaltigkeit des Ökosystems der Erde. Einem kürzlich erschienenen Sonderbericht des IPCC zufolge sind die Verhinderung eines unkontrollierten Klimawandels und das baldige Erreichen der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung ohne eine signifikante Umstellung auf eine pflanzliche Ernährung unrealistisch. Der Fleischkonsum nimmt jedoch sowohl in den Industrie- als auch in den Schwellenländern weiter zu. Das Hauptziel dieses Projekts ist die Untersuchung der soziotechnischen Bedingungen, der politischen Narrative und der Feedbackdynamiken, die das derzeitige System der Fleischproduktion und des Fleischkonsums in den Ländern mit der höchsten Produktion und Nachfrage von Fleisch weltweit - China, der EU und den USA - beeinflussen.
Dr. Lukas Fesenfeld (Coordinator) E-Mail: lukas.fesenfels@unibe.ch
ETH Zurich Prof. Dr. Elliott Ash (Co-Coordinator)
University of Bath, UK Prof. Dr. Yixian Sun
Princeton University, USA Prof. Dr. Elke Weber (Principal Member)
University of Cardiff, UK Dr. Pan He (Principal Member)
University of Bern Maiken Maier (Principal Member)
Fudan University, China Prof. Dr. Bowen Yu
Die wichtigsten Forschungsfragen, die es zu beantworten gilt, sind daher:
Die in dem Projekt angewandten Theorien und Methoden umfassen Ansätze der politischen Ökonomie, der computergestützten Sozialwissenschaften, der Umweltpsychologie, der institutionellen Soziologie und der Transitions-Forschung. Das Forschungsdesign kombiniert qualitative Policy Process Tracing Methoden, Feld- und Umfrageexperimente, soziale Netzwerkanalysen und Natural Language Processing. Ziel ist es, empirische Analysen von politischen Prozessen, von Verschiebungen in öffentlichen und medialen Diskursen, von sozialen Normen sowie von Veränderungen in Akteurskoalitionen durchzuführen.
Das Projekt baut hierbei auf einer transdisziplinären Zusammenarbeit zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und Entscheidungsträgern aus internationalen und Nichtregierungsorganisationen auf. Das Projekt zielt auf eine hohe politische Wirkung ab, indem kontinuierlich Erkenntnisse von politischen Entscheidungsträgern und Interessenvertretern im Rahmen interaktiver Workshops einbezogen werden, regelmäßig Policy Briefs veröffentlicht werden und eine öffentliche Konferenz zur Transformation des Fleischsystems organisiert und durchgeführt wird.