In diesem Projekt steht die Entwicklung des Milizwesens als Grundpfeiler des politischen Systems der Schweiz im Mittelpunkt des analytischen Interesses. Von allen Bereichen der institutionalisierten Freiwilligkeit sind die Rückgänge in den politischen Tätigkeiten und Führungsaufgaben am stärksten ausgeprägt. Das anvisierte Forschungsvorhaben möchte dieser Entwicklung nachgehen und sie systematisch analysieren: Wie steht es genau um die Bereitschaft der Bürgerinnen und Bürger zur Übernahmen politischer Ämter im zeitlichen Verlauf? Gibt es ungleiche regionale Entwicklungen? Welche persönlichen Merkmale und kontextuellen Konfigurationen können die Bereitschaft zur Aufnahme eines Milizamtes erklären? Unterscheiden sich die Motive von Personen mit politischen Ämtern von den Beweggründen anderer freiwillig Tätigen? Was treibt Menschen in Milizbehörden an? Wie kann das Milizamt der Zukunft aussehen? Das Forschungsvorhaben möchte Antworten auf diese Fragen geben und mit wissenschaftlichen Befunden die aktuell laufende politische Diskussion über die Zukunft und Lebensfähigkeit des Schweizer Milizsystems bereichern und systematisieren.
Das Forschungsvorhaben steht in Zusammenhang mit früheren Arbeiten zum Sozialkapital und dem freiwilligen Engagement in der Schweiz im Rahmen des Freiwilligen-Monitors Schweiz.
