Dieses Projekt entwickelt eine interdisziplinäre Theorie zu den Faktoren, die in einem Mehrebenensystem dazu beitragen, dass Staaten auf den internationalen Klimaverhandlungen gemachte Versprechen einhalten und im Rahmen nationaler Regulierung umsetzen. Das Ziel des Abkommens von Paris ist die globale Erwärmung unter dem globalen Mittel von 2 Grad Celsius zu halten. Dies kann nur erreicht werden, wenn sich die Staaten dazu bereiterklären, entsprechende Massnahmen auf nationaler Ebene einzuführen und umzusetzen. Allerdings gibt es häufig eine Lücke zwischen internationalen Versprechungen und den tatsächlichen Massnahmen. In diesem Projekt möchten wir diese Lücke zunächst mittels eines eigens dafür entwickelten Vertikalen Politikharmonisierungs-Index messen.
Dr. Marlene Kammerer Tel.: +41 31 684 48 22 E-Mail: marlene.kammerer@unibe.ch
Team
Dr. Marlene Kammerer Prof. Dr. Karin Ingold Prof. Dr. Katja Michaelowa (UZH) Prof. Dr. Axel Michaelowa (UZH) Dr. Paula Castro (ZHAW) Victor Kristof (EPFL) Dr. Dominic Roser (UNIFR) Prof. Dr. Detlef Sprinz (PIK) Jack Baker
Projektpartner
Um zu verstehen warum es zu dieser Lücke kommt, ziehen wir unterschiedlichste Faktoren in Betracht, wie zum Beispiel makroökonomische Strukturen (u.a. Bevölkerungsgrösse, Einkommen oder Handelsbeziehungen), nationale Interessen (u.a. Höhe der CO2 Emissionen, Verletzlichkeit gegenüber dem Klimawandel) und politische Bedingungen (u.a. Zusammensetzung der Verhandlungsdelegationen, Beziehungen zwischen den Staaten, nationale politische Strukturen, nationale Politiknetzwerke und einzelne Akteure). Dafür entwickeln wir eine interdisziplinäre Theorie über Mehrebenenspiele in der Klimapolitik. Das Projekt untersucht ausserdem normative Fragen verbunden mit vertikaler Politikharmonisierung, wie zum Beispiel zur Legitimität der Entscheidungsfindung über die verschiedenen Ebenen hinweg oder zu Verhandlungsstrategien. Unsere Forschung verbindet positivistische Ansätze (Politikwissenschaften und Ökonomie) mit angewandter Forschung und greift auf eine grosse Bandbreite unterschiedlicher Methoden zurück, wie zum Beispiel Politiknetzwerkanalyse, ökonometrische Analyse und die Prognose von Verhandlungsergebnissen. Weiterhin werden im Rahmen dieses Projekts eine Reihe von Primärdaten erhoben, wofür wir qualitative und quantitative Erhebungsmethoden miteinander kombinieren, darunter zum Beispiel quantitative, semantische Textanalyse, Umfragen oder Experteninterviews. Das Ergebnis dieses Projektes ist die Definition praktischer und normativer Leitlinien, um die Entwicklung effektiver internationaler Klimaschutzinstitution und einen langfristig ambitionierten Klimaschutz zu fördern. Gerade bezüglich der praktischen Umsetzung unserer theoretischen Forschungsergebnisse kooperieren wir mit unseren Partnern aus der Praxis; dem WWF Schweiz, der Internationalen Energie Agentur und der European Capacity Building Initiative.
Publikationen: